Standort | Buttisholz LU |
Bauherr | Tschopp Holzindustrie AG |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2012–2013 |
Architekt | Graber & Steiger Architekten |
Die öffentliche Diskussion über die Erstellung eines grossmassstäblichen Industriegebäudes im Landschaftsraum durch private Hand verläuft bisweilen kontrovers. In unserem Entwurf streben wir deshalb eine Transformation von Bedeutungsfeldern an, welche dem Silo eine vielschichtige Lesbarkeit geben und ihm somit eine höhere Akzeptanz verleiht. Der Entwurf versucht, die Wahrnehmung des Gebäudes so zu beeinflussen, dass die Architektur des Silos von seiner ausschliesslich industriellen Lesbarkeit befreit und in einen landschaftsräumlichen Zusammenhang stellt. Durch eine Perforation des an sich hermetischen Bauvolumens erhält der Baukörper eine spielerisch-poetische Dimension, welche dank einer bewusst provozierten, aktiven Auseinandersetzung von Objekt und Betrachter neue Lesbarkeiten evoziert. Verschiedene mit der spezifischen Bauaufgabe einhergehende inhaltliche Aspekte wie etwa «voll und leer», «schwer und leicht» oder «opak und transparent» werden prägnant thematisiert. Zwischen Objekt und Betrachter entwickelt sich ein subtiles Frage-Antwort-Spiel.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka