Standort | Carl Spitteler-Quai, Luzern |
Bauherr | Remimag AG |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2016 |
Architekt | Graber & Steiger Architekten |
Beteiligte | Bauingenieur: Beat Lauber |
Die einmalige Charakteristik der langgestreckten Luzerner Quai-Anlage findet in der kompakten Disposition des Neubaus einen dialektischen Kontrapunkt auf dem Wasser. Das Gebäude wird bewusst von der Quai-Kante freigespielt und leichtfüssig über der Wasserfläche positioniert, was seinen Bezug zum See unterstreicht und ihm gleichzeitig eine vermittelnde Rolle zwischen Stadt und Landschaft zukommen lässt. Während das Obergeschoss mit seiner zum Quai parallelen Ausrichtung eine gelassene Frontalität zur weitläufigen Wasserfläche, zum Alpenpanorama und zur langgestreckten Uferpromenade aufbaut, unterstreicht das Erdgeschoss mit Zugangssteg und Terrassenbar seine Adressierung zum nahen Stadtraum und heisst den Besucher willkommen. Als hybride Konstruktion in Stahl und Holz und der damit einhergehenden Materialeffizienz weist das Gebäude eine strukturelle Wesensverwandtschaft zum Bootsbau auf, die aufgrund einer funktional angelegten Tektonik jedoch über eine plakativ-bildhafte Narration hinausgeht. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei dem gewählten, statischen System zu, welches sich aus den Wünschen nach einer minimalen Seegrundberührung sowie nach hoher räumlicher Flexibilität ableitet und damit als raumbildende Kraft den Ausdruck der Gebäude charakteristisch prägt. Die auf verschiedenen Ebenen lesbare, unaufdringliche Ikonografie des neuen Gebäudes vermag durch seine heiter artikulierte Klassik sowohl öffentlichen wie privaten Ansprüchen aber auch lokalen wie internationalen Sehnsüchten gerecht zu werden.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka