Standort | Perlen LU |
Bauherr | Real Luzern |
Auftrag | Studienauftrag auf Einladung 2010 |
Architekt | Graber & Steiger Architekten |
Beteiligte | Landschaftsarchitektur: koepflipartner |
Ausgehend von verfahrenstechnischen Prozessen des Raumprogramms entsteht eine einfache, aber kräftige Typologie von zeitlos archaischer Ausstrahlung, welche als offen angelegtes System flexibel nutz- und erweiterbar ist und gleichzeitig auf örtliche Gegebenheiten wie etwa den linearen Landschaftsraum zu reagieren vermag. Das seriell und additiv aufgereihte Betriebslayout findet dabei ebenso Berücksichtigung wie die Parallelschaltung der beiden Verfahrenslinien, welche übersichtlich entlang einer rückgradartigen Mittelzone angelegt sind. Aus dieser «dreischiffigen» Typologie wird eine einfache Gebäudestruktur aus Stützen, Träger und Rahmen entwickelt. In regelmässigem Grundraster gesetzt, variieren die Rahmendimensionen in Abhängigkeit der erforderlichen Platzverhältnisse segmentweise in Breite und Höhe. In ihrer Variation bildet die Struktur unmittelbar die abschnittweise hintereinander geschalteten inneren Abläufe ab und bindet diese durch eine regelmässige Rhythmisierung zusammen. Die daraus resultierende Gebäudesilhouette scheint in einen oszillierenden Schwebezustand zwischen Einzelteilen und Grossform versetzt, welcher zu einer vielschichtig lesbaren Massstäblichkeit der Anlage führt.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka