STANDORT | EMMEN LU |
BAUHERR | PRIVAT |
PROJEKTIERUNG | 2018-2019 |
REALISIERUNG | 2019-2020 |
ARCHITEKTUR | GRABER & STEIGER ARCHITEKTEN, PROJEKTARCHITECT: WERNER WEIBEL |
BETEILIGTE | GESAMTLEISTER: Schärholzbau AG |
FOTOGRAF | D.M. WEHRLI, ARCHIV GRABER & STEIGER |
Verdichtung, Umnutzungen, Weiterbauen am Bestand oder die Appropriation von Brachliegendem im Sinne einer nachhaltigen Bauweise prägen derzeit den Architekturdiskurs massgeblich. Die Bauherrschaft ging noch einen Schritt weiter, um den Wunsch nach einem Eigenheim mit Nachhaltigkeitsgedanken zu vereinbaren.
Anstatt eine Parzelle im Grünen oder eine trendige Loftwohnung mit Industrie-Chic zu erwerben, hat sich die Bauherrschaft entschieden, sich in einer in vollem Betrieb stehenden Gewerbezone niederzulassen. Damit hat sie erkannt, dass gerade in einem landläufig als unattraktiv eingestuften Siedlungsteppich ein riesiges Potential steckt, will man das viel gepriesene Vereinen von Wohnen und Arbeiten in die Tat umsetzen.
Auf Grund des kleinen Grundstückts wurde eine abwechslungsreich choreografierte Raumsequenz in der Vertikalen angelegt, welche vom Strassenraum bis unter den Himmel führt und deren Lufträume so unterschiedliche Orte wie den quadratmetermässig bescheiden gehaltenen Eingangsbereich und den doppelgeschossigen Wohnbereich unter der Dachhaube miteinander verknüpft. Trotz der äusseren Kompaktheit des Baukörpers, erleben die Bewohner eine in unterschiedlichste Lichtstimmungen getauchte räumliche Opulenz.
Ruhig und gelassen steht der neuen Mitspieler im heterogenen Quartier und verströmt die charmante Direktheit einer Gewerbebaute. Eine aus sägerohen Brettern gefügte “Rinde” wird in Abhängigkeit der Umgebung und der gewünschten Ein- und Ausblicke graduell geöffnet.
“PoroCity – Enabling Structures by Graber & Steiger Architects” ist eine ortsspezifische räumliche Installation, die wir für die die Ausstelung in Dhaka entwicket haben. In den Galerieräume von Kalakendra und dem angrenzenden Stadtraum erforscht die Installation das Konzept von "Ermöglichungsstrukturen” in verschiedenen architektonischen und urbanen Maßstäben.
Poröse Strukturen können eine solide Basis für einladende Orte sein und einen durchlässigen Rahmen für lebendige soziale Interaktionen und zukunftsorientierte Transformationen entfalten. Durch einen ausbalancierten Charakter können gebauten Strukturen eigenltiche Ermöglicher für eine ressourcenoptimierte, nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen sein.
Die ephemär konzipierte Ausstellung gibt einen kleinen Einblick in unsere bisherigen Arbeiten, die durchlässige Raumstrukturen anstreben, welche zur freien Aneignung durch die Nutzer einladen. Durch die Gelegenheit, Bauten und Projekten fernab ihres Entstehungskontextes vorstellen zu dürfen, kann ein Dialog über spezifisch lokale, aber auch universelle Aspekte architektonischer Strukturen angeregt werden. Wir dürfen dadurch ein kritisches Durchleuchten von bisher gewohnten Entwurfsansätzen erwarten, das uns erweiterte Sichtweisen aufzuzeigen vermag.
Das szenografische Setting der Installation ist in ein zirkuläres Konzept zur Wiederverwendung der modularen Ausstellungsstruktur im Alltag des Mikro-Urbanismus von Dhaka eingebettet. Neben den Besuchern der Ausstellung ist jede/r Stadtbewohner/in eingeladen, sich durch die Wiederverwendung der für die Ausstellung entworfenen Mikro-Strukturen langfristig am Konzept der “Enabling Structures” zu beteiligen.
Die Ausstellung wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
8.-29.Mai 2023
8.Mai, 18:30
Kalakendra Art Space, Lalmatia Dhaka